Im Test: Shure SM7B

Disclaimer: Alle Produkte habe ich selbst gekauft und es handelt sich nicht um bezahlte Werbung. Mein Test beinhaltet meine eigene Meinung.

Das Shure SM7B ist wohl neben ShureSM58 das bekannteste Mikrofon, dass Shure auf dem Markt hat. Vor ein paar Jahren habe ich mir das Mikro für mein Homestudio gekauft und hier sind meine Erfahrungen:

Als ich mit dem Aufnehmen angefangen habe, hatte ich zuerst ein billiges USB-Mikro. Die Störgeräusche von diesem waren schrecklich. Später hatte ich dann das berühmte SM58 im Einsatz. Ansich reicht dieses Mikro schon für den Einsatz im Homestudio.

Mit der Zeit wurden meine Aufnahmen aber immer aufwendiger und ich hab nach einem Mikrofon mit Studioqualität gesucht.
So machte ich mich auf die Suche und stöberte in Foren und Online-Shops. Zuerst wollte ich mir das Rode NT1 holen. Der Preis von diesem Mikro ist mit ca. 180 Euro für den Zweck in Ordnung.
Bei meiner Recherche hatte ich aber das Gefühl, dass ich mit diesem nicht so flexibel und vielseitig arbeiten konnte.

Irgendwann fiel mein Blick dann auf das SM7B. Optisch war mir dieses aus Musikvideos von Bands und von Streamern sehr bekannt. Auch in Tests und Erfahrungsberichten wurde davon viel geschwärmt.
Noch bevor ich das Mikro in der Hand hatte, gab es aber einen großen Kritikpunkt zu beachten. Das Shure kostet rund 350 Euro. Somit doppelt so viel wie das Rode NT1. Nach langem Zögern wurde es aber dann doch in den Warenkorb gepackt.

Zuhause angekommen und ausgepackt, war ich sofort von der Verarbeitung beeindruckt. Das Mikro fühlt sich stabil und massiv an. Alles sitzt fest. Meine ersten Aufnahmen waren dann aber sehr enttäuschend. Alles war sehr leise und ich musste den Gain an meinem Interface fast auf Anschlag aufdrehen.
Nach einer kurzen Onlinesuche wurde mir klar, dass das kein Fehler ist, sondern eine Eigenschaft aller Geräte.
Abhilfe sollte dann ein Fethead (kleines Gerät um Signale lauter zu machen) bzw. ein kleiner Vorverstärker bringen. Dieser wird zwischen XLR und Mikro geklemmt. Per 48V Phantomspeisung bekommt dieser Strom (Wenn man keine 48V Phantomspeisung nutzt bleibt das Mikrofon stumm).
Ab diesem Zeitpunkt war ich dann sehr zufrieden. Der Gain muss nicht mehr so hoch eingestellt werden und das Mikro reagiert nahezu empfindlich.
Das Mikro ist fest in eine Halterung eingebaut, die sich auf gängige Stative schrauben lässt. Damit sitzt alles fest und wackelt nicht. Bedenken sollte man das erhöhte Gewicht bei der Montage. Ein klassisches Galgenstativ kann bei falscher Belastung auch mal umkippen.

Neben der sehr guten Qualität der Aufnahmen hat das Mikro den Vorteil, dass wenig Nebengeräusche aufgenommen werden. Für ein Homestudio ist das ideal. Zusätzlich hält sich der Raumhall (der natürliche Hall in einem Raum) auch in Grenzen. Auch lässt sich das Mikro gut nutzen um Sprache aufzunehmen. Geht man mit dem Mund nahe ran bei der Aufnahme, entsteht der bassige Nahbesprechungseffekt den man vom Radio kennt.

Fazit

Ich bin mit dem Kauf sehr zufrieden. Der Preis ist relativ hoch, aber nicht ungerechtfertigt. Eine klare Empfehlung von meiner Seite. Wenn das Geld fehlt, wäre dann meine Empfehlung das Rode NT1.

Vorteile

+ sehr gute Aufnahmequlität
+ sehr gute Verarbeitung
+ Schalter für EQ (Bass-Roll-off-Schalter (Bässe werden leiser aufgenommen), Mid-Boost-Schalter (Mittenfrequenzen werden lauter aufgenommen)

Neutral
+- die fest verbaute Halterung ist zu Anfang gewöhnungsbedürftig.
+- hohes Gewicht

Nachteile
– relativ hoher Preis
– kauf eines Vorverstärkers/Fatheads notwendig

Was sind Deine Erfahrungen?

Hier findest du eine Erklärung zu Fachbegriffen: https://chordbrew.de/begriffe/

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